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Keine geteilten Dienste in der Pflege

Dieses Inserat haben wir auf www.sunnhalde.ch gefunden. Warum wird diese Stelle angezeigt?

Publiziert am: 06.05.2024

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Somstog, 4.. Mol 2024 Baden-Wettingen
<<Man sieht uns an, wie gut
es uns jetzt geht»
Interview: llona SchererDalipi: Am Magnetbord auf der
Station ist alles jeweils klar defi-
Die Bilder vom Freitag, dem 20. niert, inklusive Tagesämtli. Je-
März 2020, um 12.30 Uhr sind der Mitarbeitende kommt mor-
unvergessen: Im ganzen Land gens ins Büro, liest sich ein und
standen Menschen aufd en Bal-
weiss genau, er ist für fünf Be-
konen und applaudienen dem wohnende verantwortlich, und
Pflegepersonal minutenlang als kann sich selber organisieren.
Dank für seinen pausenlosen Das gibt Sicherheit. Auch die
Einsa1z in der ersten Woche des Kommunikation und der Aus-
Corona-Lockdowns. Vier Jahre tausch sind einfacher geworden.
später-Covid-19 ist inzwischen
ganz weit weg-ist die Belastung Spürt man schon·Auswir-
für Pflegerinnen und Pfleger kungen der Umstellung?
noch immer hoch, der Fachkräf-
Dalipi: Wir haben auf jeden Fall
temangel schlimmer denn je. viel Zeit gewonnen, die Abende
Eines der Hauptprobleme im sind länger und entspannter. Vor-
Gesundheitswesen sind die un-
her verkrochen sich viele ab 19
regelmässigen Arbeitszeiten. Uhr ins Zimmer, und wir schau-
Problematisch sind vor allem ten, dass möglichst vi~ schon'für
die sogenannten geteilten den Nachtdienst erledigt werden
Dienste: Das bedeutet, dass die konnte, weil dernurzu zweit war.
tägliche Arbeitszeit durch eine Nun sitzen die Leute noch zu-
ß\ehrstündige Pause W)terbro-
sammen, führen Gespräche oder
chen wird. «Für Aussenstehen-
schauen im Femsehräumchen
de mag das harmlos klingen», gemeinsam eine Sendung. Die
sagt Christoph Ziörjen, Ge-
Zufriedenheit ist gestiegen, so-
schäftsleiter des Seniorenzent-
wohl bei den Angestellten als
rums Sunnhalde in Untersiggen-
auch bei den Bewohnenden.
thal. Doch nachdem ihm eine Ziörjen: Meine grösste Angst
Pflegerin von ihrem Alltag mit war, dass es Beschwerden hagelt
den geteilten Diensten erzählt von Bewohnenden und Angehö-
hatte, war für Ziörjen klar: «Wir rigen, weil wir doch vieles ge-
können nicht immer jammern. ändert haben. Aber es drang
Jetzt müssen wir etwas tun!» nichts bis zu mir. Besucher sa-
Im November 2023 star1e1e gen, die Atmosphäre im Haus
der Pilotversuch ouf Ab1eüung habe sich massiv verbessen,-sei
Cder "SunnhaJde», inzwischen weniger gehettt.
wurde die neue OrganisationSkrijtlj: Wir alle waren glücklich,
auf allen Abteilungen einge-
als wir hörten, dass die geteilten
führt. Im Interview erzählen Dienste abgeschafft werden und
Ziötjen, Abteilungsleiterin Jeho-
man Lösungen gefunden hat. So
na Dalipi und Pflegeassistentin wie jetzt habe ich noch nie ge-
Jasmina Skrijelj, was sich durch arbeitet, für uns ist das Luxus.
die Abschaffung der geteilten Abtellungslelter1n Jehona Dallpl (links) und Pflegeassistentin Jasmlna Skri/el) freuen sich Ober bessere Arbeitsbedingungen Im Senioren-
Ich bin seit fast zwölf Jahren
Dienste im Alltag aller Beteilig-
zentrum Sunnhalde In Unterslggenthal: Die getellten Dienste wurden abgeschafft. Bikt Olovan Shahof1 hier, und immer wieder gab es
ten verändert hat. Versuche, die aber nicht durch-
gezogen wurden. Mit Christoph
Jasmina Skrijelj, wie sah ein war Muner, stand um 5 Uhr auf, Dalipc Duschen oder waschen, ten betrafen ausgerechnet die aller Bewohnenden abgeholt und und Jehona haben wir zwei, die
geteilter Dienst für Sie als um mit den ÖV zur Arbeit zu Blutdruck messen vor 10 Uhr, geteilten Dienste, die über Mit-
ihnen die Möglichkeit gegeben, drangeblieben sind und denen
Pllegeassistentin früher aus? kommen, minags hane sie da-
frisches Wasser bis 10 Uhr, Be-
tag erst noch oft privat einge-
zu wählen. Bei Neueintretcnden es wichtig ist, dass es auch uns
Jasmi11a Sknjelj: Wenn meine ers-
heim ihre Verpflichtungen, und obachtungen während der spannt waren. Das muss man passiert das bereits beim Ein-
gut geht. Christoph und Jehona .
te Schicht von 6.30 bis 11 Uhr zu abends war sie oft erst gegen 2,1 Grundpflege-all das musste vor sich mal vorstellen ... Gleichzei-
trinsgespräch. Die einen wollen haben uns wirklich gerenet!
Ende war, fuhr ich nach Hause, Uhr zu Hause. Und wir reden unserer ersten Pause passieren. tig versuchten wir, den Bewoh-
frisch geduscht in den Tag star-
Dalipi: Auch die Spannungen
um Minagessen für urtSere vier hier über Angestellte im Nied-
Diese Spitze am Morgen war nenden nicht zu zeigen, wie es ten, andere möchten die Grund-
sind weg. Vorher wurde oft ver-
Kinder zu kochen und das Abend-
riglohnsegmeni. sehr hoch, genauso abends, hinter den Kulissen aussah. pflege nach dem Minagsschläf-
glichen, wer wie viele geteilte
essen vorzubereiten. Danach half wenn es darum ging, die Bewoh-
chen, wieder andere wollen Dienste hat.
ich ihnen bei den Aufgaben, be-
Was hat dieses Gespräch bei nenden beim Zubengehen zu Jchona Dalipi, in lhrer abends sauber ins Ben. Skrijelj: In manchen Abteilungen
gleitete das Kleinste zum Kinder-
Ihnen ausgelöst? unterstützen. Und beide Schich-
Abteilung wurde derZiörjen: Diese Individualisie-
ging es so weit, dass man sagte:
ganen und wusch Wasche oder Zwrjen: Es hat mich sehr be-
Pilotvcrsuch gestartet. rung ist ein gesellschaftlicher Je mehr Geteilte man hat, desto
erledigte andere Arbeiten im schäftigt, und ich habe zu Hause Wie haben Sie das scheinbar Trend, und wir versuchen, sie weniger beliebt ist man bei der
Haushalt. Danach fuhr ich zurück mit meiner Partnerin dariiber Unmögliche möglich trotz Kostendruck anzubieten.
«Ich habe Abteilungsleitung. Viele waren nach Untersiggenthal, und die gesprochen. Ich wollte nicht für gemacht? Zudem finde ich es auch aus unzufrieden und genervt.
Arbeit ging weiter, von 16 bis 21 eine Institution verantwortlich Dalipi: Mir war es sehr wichtig,
mich geschämt, ethischen Gründen ganz wich-
Dalipi: Man sieht es in unseren Uhr. Dazu kamen spontane sein, wo die Angestellten so das ganze Team im Boot zu ha-
tig. Mit dem Eintritt. in ein Pfle-
Gesichtern, wie gut es uns mo-
Schichten, wenn jemand ausfiel. arbeiten müssen. Mir wurde ben. Wir bildeten eine Arbeits-als mir eine geheim geben diese Menschen mentan geht. Klar, der Aufwand Das habe ich jahrelang gemacht. klar: Wir müssen jetzt etwas ma-
gruppe mit Vertretungen über ja ihre Selbstbestimmung ein war gross. Aber im Vergleich zu
Es war sehr schwer. chen. Wir können nicht immer Angestellte von alle Hierarchiestufen hinweg. Stück weit ab. Unsere Aufgabe vorher ist der jetzige Zustand ein nur jammern. Ich machte eine Zuerst machten wir eine Ausle-
ist es, dafür zu sorgen, dass sie grosses Geschenk. Wir haben es
Warum braucht es kleine Umfrage in der Region, ihrem Alltag geordnung: Welche Aufgaben diese bei uns möglichst wei1ge-
gemeinsam geschafft, etwas zu überhaupt geteilte Dienste? alle arbeiten mit geteilten haben wir eigentlich, und wann hend weiterleben können. bewegen. Dafür ist jeder in der
Jehona Dalipi: Ich bin seit 20 Jah-
Diensten. Und überall hiess es, erledigen wir diese? Was kann Pflege dankbar.
ren in der Pllege, und es hiess es geht nicht anders. mit geteilten man schieben oder allenfalls so-
Das Pilotprojekt startete am
schon immer: Es geht nicht an-
Dalipi: Wir von der Pllege sind Diensten gar weglassen, wo sind Syn-

  1. November 2023, gibt es Wenn man Sie so hört, fragt ders, weil zu wenig Personal da anpassungsfähig, nehmen vieles ergien mit anderen Bereichen erste Ergebnisse? man sich, warum nicht alle
    ist. Ich hane auch oft geteilte einfach hin. Uns war oft gar erzählte.» möglich? Dabei haben wir zuerst Dalipi: Nach drei Monaten woll-
    Pllcgcinstitutionen die Dienste, ging dazwischen meis-
    nicht bewusst, wie hoch die Be-
    aus der Perspektive der Pflegen-
    ten wir Bilanz ziehen, aber geteilten Dienste abschaffen.
    tens nach Hause, aber so richtig lastung war. Es brauchte eine den geplant und dann nochmals schon nach einem war es wirk-
    Zwrjm: Wir haben gezeigt, es
    abschalten kann man da nicht. neutrale Person wie Christoph, den ganzen Ablauf hinterfragt, lich keine Frage mehr. Es hat gibt Mine! und Wege, und es ist
    Die Uhr tickt immer im Hinter-
    der nicht aus der Pflege kommt, ob es auch für die Bewohnenden sich schnell auf den anderen Ab-
    keine Frage der Kosten. Aber es
    kopf, man weiss, in einigen Stun-
    der uns die Augen öffnete. Ich stimmt. Wir haben wirklich alles teilungen herumgesprochen, braucht Mut, eine Grundphilo-
    den geht die Arbeit weiter ... spürte, dass es ihm sehr wichtig komplen umstrukturiert. und alle zogen nach. sophie und eine jahrzehntelange
    Christoph Zwrjen: Auch für mich ist, dass auch die Mitarbeiten-
    Tradition infrage zu stellen. Es
    als Qμereinsteiger klang das den zufrieden sind. Wie lautet die Lösung? Bedeutet die Umstellung für kommen bereits Anfragen von
    nicht so dramatisch. Bis ich vor Zwrjm: Diese Haltung ist richtig Dalipc Stan des geteilten Diens-
    die Leitung einen anderen Heimen. Wir geben ger-
    etwa anderthalb Jahren in einer zementiert in den Köpfen. Bis 9 tes gibt es nun einen Friihdienst Mehraufwand? ne unser Know-how und unsere
    Pause mit einer Angestellten aus oder 10 Uhr sollten alle Bewoh-
    von 6.30 bis 15.30 Uhr und einen Zwrjen: Es war vorher tatsäch-
    Erfahrungen weiter, wenn wir
    der Pflege ins Gespräch nenden die Grundpflege bekom-
    Spätdienst von 13 bis 22 Uhr, plus lich einfacher, zu führen. Nun damit die Arbeitsbedingungen
    Und ich habe mich danach nch-
    men. Auch aus Sorge um die Christoph Ziörjcn weiterhin die Nachtwache. Die muss man den Mitarbeitenden für Menschen verbessern kön-
    tig geschämt! Denn mir wurde Bewohnenden, für die man Geschäftsleiter Grundpflege wird auf den gan-
    mehr Autonomie geben, aber nen, für die man vor vier Jahren
    erst dann bewusst, was geteilte möglichst schnell alles erledigen Seniorenzentrum Sunnhalde zen Tag verteilt. Wir haben dafür gleichzeitig die Kontrolle und geklatscht hat. Die haben das
    Dienste bedeuten. Diese Frau möchte. die individuellen Bedürfnisse die Übersicht behalten. wirklich verdient. l ..,
    ' ' " '

Ansprechpartner und Firma

Verein Seniorenzentrum Sunnhalde

5417 Untersiggenthal

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